|| Die Burg ||

"Verdammt"
Ein unterdrückter Fluch kam aus Chriss' Mund, als der Koch sie gegen die Wand stieß.
"Wie oft hab ich dir gesagt du sollst nichts anbrennen lassen?!" brüllte der sie an.
Chriss warf ihm nur einen bösen Blick zu und wollte sich wieder aufrichten, als sie seine Hand im Gesicht traf.
"WIE OFT?!"
Sie widerstand der allzu starken Versuchung sich zu verwandeln und den Koch in der Luft zu zerreißen und richtete sich stattdessen mühevoll auf.
"Anscheinend nicht oft genug" knurrte sie

Sie lief langsam durch die Gänge des Schlosses, ihr langes Kleid schleifte auf den Boden. Wie sie es hasste in diesem Ding rum zu laufen. Sie schnaubte leise, dabei wanderte ihr Blick zur Wand und besah sich die Bilder daran.
Eine Burg, ein Wald, Einhörner und Drachen.
Ihr Blick wurde wehmütig. Wie gerne würde sie jetzt raus gehen und einfach davon fliegen. Aber Leider war das unmöglich. Sie war eine Gefangene im eigenen Zu hause. Die Braunhaarige hob ihre Hand und fuhr damit an der Wand entlang. Irgendwann wäre sie frei. Nur Wann?

Ian stand vor seinem - zugegeben, leicht erbärmlichen - Trupp und versuchte verzweifelt ihnen etwas beizubringen. Er hatte es freundlich versucht, er hatte sie angeblafft, er hatte ihnen Fallen gestellt. Irgendwann mussten die es doch mal kapieren verdammt!
"Peeta! Wach auf! Zehn Kniebeugen, dass dir das Gähnen mal vergeht!"
Er seufzte. *So wird das doch nie was...*

Mit zügigen Schritten und misstrauischem Blick ging der junge Mann einem Wächter hinterher, der ihn zum König bringen sollte. Ein zweiter folgte ihm und hatte ihm vorher alle Waffen abgenommen, abgesehen von dem Schwert, dass in Leinen eingeshclagen war und als Geschenk dienen sollte.
Er sah sich jeden, den sie begegneten genau an. Da er neu hier war und somit in einem komplett neuen Gebiet von anderen Drachen war, war er besonders vorsichtig und misstrauisch. Er wusste immerhin nicht, wie die Drachen hier so tickten und wie schnell die aggressiv wurden.

Die junge Frau bog um eine Ecke und wäre fast mit einer Wache zusammen gestoßen. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück und hob den Kopf. Die Wache trat ebenfalls erschrocken einen Schritt zurück und rannte dabei fast den jungen Mann um, den er begleiten sollte, dabei neigte sich sein Haupt.
„ Mylady!“ seine Stimme klang nicht sehr erfreut, eigentlich klang sie schon fast Beleidigend, so wie er das Wort aussprach. Rain zuckte innerlich zusammen. Äußerlich war nichts davon zu erkennen. Ihre Schultern hoben sich, ihre Augen sahen den Wachmann kalt an. Dann rauschte sie an ihm, dem Mann in der Mitte und der zweiten Wache vorbei, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Wie sehr sie es hasste hier zu leben. Neben dem ersten Wachmann brach ein kleines Feuer aus.
„ Diese verwöhnte Göre!“ erklang es noch hinter ihr. Die Braunhaarige wurde immer schneller.
Erst an der Tür zum Hof blieb sie stehen und starrte sie an. Sollte sie hinaus gehen? Vielleicht könnte sie sich davon stehlen. Still und heimlich.
Ihre Hand legte sich an den Türgriff.

Er sah der jungen Frau hinterher ohne auf irgendeine Höflichkeitsform zu achten. Das Feuer hatte sein Interesse geweckt. Seine Nasenflügel weiteten sich leicht und er versuchte automatisch ihren Geruch genauer wahrzunehmen, aber aufgrund des Feuers und der Wachmänber und weil er gerade als Mensch rumlief, ging das eher schlecht.
Er hoffte, dass die junge Dame als Drache nicht genau so eitel war. Seine Laune sank ein wenig. Dann ging er wieder flankiert von den Wachmännern weiter. Er erwiderte nichts auf irgendeines der Worte und trug nur weiter das Schwert so, dass er niemanden verletzen konnte oder bedrohlich wirkte, sonst würde es ihm doch noch abgenommen werden.

Schließlich überwand sich Rain und drückte die Klinke hinab. Vorsichtig sah sie hinaus. War klar das gerade jetzt, die Soldaten im Hof waren um zu trainieren. Aber vielleicht würde sie trotzdem vom Hof kommen, wenn sie sich unauffällig verhielt. So weit das mit ihrem feuerroten Kleid überhaupt möglich war. Zögerlich trat sie nach draußen, dann drückte sie sich an der Wand entlang um zum Burgtor zu gelangen, es war ja nicht weit. Trotzdem kam ihr der Weg endlos vor.

Nachdem der inzwischen wirklcih schlecht gelaunte, junge Mann ein weiteres mal durchsucht wurde und dann mit den Wachen zum König gebracht wurde und dieses ganze höfliche , schon fast traditionelle, Gerede hinter siwiech hatte, überreichte er das Schwert, erklärte seine Vorzüge und hielt sich dabei aber höflich bescheiden.
Schließlich ging er noch leicht verbeugt und mit geneigtem Kopf aus dem Saal und wurde wieder zum Ausgang geführt. Wieder sah er sich dabei um.
Reiß dich zusammen, sonst sperren die dich noch wegen Verdachts auf feindlicher Spionage ein, schalt er sich selbst und sah nur noch gerade heraus.
In der Eingangshalle nahm er seine Sachen entgegen und holte am Stall seinen Lusitanohengst wieder ab. Er schwang sich in den Sattel und ritt in einem leichten Trab zum Burgtor.

Die junge Frau sah sich kurz um, als sie das Klacken von Hufen hörte. Ihr Blick blieb an dem Pferd hängen, dann wanderte er höher zu dem Reiter. Sie drückte sich enger an die Wand, vielleicht würde er sie ja nicht bemerken. Vorsichtig schob sie sich weiter. Sie würde hier raus kommen und wenn es nur für 5 Minuten wäre, länger ging es sowieso nicht. Rain sah zum Tor, dann wieder zu dem Reiter. Irgendwo hatte sie ihn doch schon mal gesehen, nur wo? Ach ja, vorhin bei den Wachen. Warum er wohl hier war? Aber was ging sie das an, nichts. Die Braunhaarige senkte den Blick, als er noch dichter kam. Gleich wäre er vorbei und der Weg wieder frei, um nach draußen zu gelangen.

Ian seufzte leise.
"Fünf Minuten Pause. Wer auch nur eine sekunde zu spät wieder hier ist, ist dran"
Kopfschüttelnd betrachtete er die Männer, die sich murrend zurückzogen
"Sklaventreiber"
"So ein kranker Typ.."
Und ähnliche Sachen wurden gemurmelt, was ihn jedoch nicht im geringsten störte, er war es ja gewöhnt...
Als er sich umdrehte sah er die Prinzessin und runzelte die Stirn. Was die wohl hier draußen wollte...?

Mit einer kleinen Geste parierte er das Pferd neben der jungen Frau. Er neigte leicht den Kopf und sah sie an. Vielleicht lag ein kleiner Funke Spott in seinem Blick.
"Mit Verlaub.. darf ich erfahren, was Ihr da macht? Es sieht beinahe so aus, als wolltet Ihr euch verstecken. Vielleicht solltet Ihr dann etwas anderes als rot tragen"
Ein wenig Ironie lag in seiner Stimme. Er interessierte sich eigentlich nur dafür, weil er sie für einen Drachen hielt und schon mal sehen wollte, wie sie auf was reagierte.
Jake legte leicht den Kopf schief und eine kleine lästige Strähne rutschte ihm leicht vor die Augen.

Rain hob den Kopf und sah zu dem Reiter auf. In ihren Augen war keine Gefühlsregung zu erkennen.
„ Es geht euch nichts an.“ erwiderte sie nur leise. Dann wante sie sich ab, raffte ihr Kleid und lief auf das Burgtor zu. Jetzt hatte er sie sowieso schon gesehen, also war es auch egal.
Das der Kommandant sie auch gesehen hatte, nahm sie natürlich nicht wahr. Ihre Schritte wurden ausholender, sie konnte sich schon fast draußen sehen.
Dabei strich ihr der Wind leicht übers Gesicht und ließ ihr Haar fliegen. Genervt schob sie die losen Strähnen zur Seite. Den Reiter hatte sie schon wieder vergessen. Im Moment war es nur wichtig das Hoftor zur erreichen. Dumm nur, dass sie auch eine der Wachen gesehen hatte. Er versperrte ihr den Weg und sah auf sie hinab.


Verdammt noch mal

„ Euer Hoheit, darf ich erfahren, was ihr vorhabt?“ seine Stimme zeigte nicht das Mindestmaß an Respekt, ganz im Gegenteil. Verachtu8ng erklang darin, wie immer. Sie war es ja nicht anders gewohnt. Irgendwo hinter ihr fing ein Heuballen an zu brennen. Auch wie immer, wenn sie sich fehl am Platz fühlte. Ihre Hand ging auf und zu, während sie zu der Wache auf sah. „ Ich will hinaus.“
Die Braunhaarige setzte einen Blick auf, der keinen Widerspruch duldete. Die Wache ignorierte ihn einfach.
„ Ihr dürft das Schloss nicht verlassen, unter keinen Umständen.“ teilte er ihr mit. Sie war kurz davor laut auf zu schreien. Wie sehr sie ihr Leben doch hasste. Über alle Maßen. Sie schnaubte unwillig, verschränkte die Arme und funkelte den Wachmann an. Der Kerl fing doch glatt an zu lachen.

Die Schwarzhaarige sah Ian nur schweigen an, dann ging zu zu einem nahe gelegen Brunnen und setzte sich. Dankbar über die Pause. Die Kommentare der anderen Soldaten nahm sie gar nicht wahr. Dafür tat ihr der Rücken viel zu weh, genau wie ihre Arme. Warum nur musste der Kommandant auch so unnachgiebig sein?
Müde strich sie sich über die Augen, dabei verfluchte sie ihr lausiges Leben.

Mit erhobenen Augenbrauen sah er ihr hinterher und setzte schließlich sein Pferd wieder in Bewegung. Als das Heu anfing zu brennen, scheute es unwillig und ließ sich kaum bremsen, bis es schließlich wirklich losrannte, direkt auf Rain und den Wachmann zu.
Innerlich verdrehte Jake die Augen, weil Aquador sich einfach nicht an lodernde Flammen gewöhnen konnte, nur die Gluten seines Schmiedeofens, die hatte er schon akzeptiert.
"Verzeiht! Beiseite bitte!", rief er, weil sein Hengst noch immer nicht gehorchen wollte und sich ins Gebiss hängte und somit auch nicht weiter auf die Hilfen hörte.

Fauchend und schimpfend lief Chriss durch die Gänge. Sie war dem Koch nur entkommen, da ein Lehrling ein fertiges Gericht hatte fallen lassen.
Sie stürmte zu einer der hinteren Türen raus, fing an zu rennen, verwandelte sich und schwang sich in die Luft.
Sie flog Richtung Wald, über den Baumkronen, wo man sie kaum sah

Die Braunhaarige fuhr herum und starrte das Pferd an, dann sprang sie fluchen zur Seite, genau wie der Wachmann. Mit einem undamenhaften Fluch landete sie auf ihrem Hinterteil, genau in einer Pfütze. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Schon jetzt konnte sie das Gelächter der Soldaten hören. Sie schienen gerade Pause zu haben.
„Das ist doch das Prinzesschen in den Dreck gefallen“
„ Da gehört sie meiner Meinung nach auch hin!“
„ Seht sie euch an, dieses eingebildete Fräulein“
Nein sie würde nicht anfangen, in Tränen auszubrechen, ganz bestimmt nicht. Der jetzige Spott reichte ihr vollkommen.

Als er die spottenden Worte der wachmänner vernahm, nahm seine Wut zu. Kurzerhand beugte er sich weiter vor, flüsterte seinem Pferd beruhigend etwas zu, während er mit der Hand die Zügel soweit vorne ergriff und rumzog, dass sein Pferd eine Vollbremsung und Drehung machte, weil es sonst umgekippt wäre. Mitten im Torbogen stand er nun. Der schnaufende Hengst, mit noch immer schreckgeweiteten Augen und seinem Reiter, der sich langsam wieder aufrichtete und in die runde sah. Sein Blick war mehr als kühl und abfällig.
"Ich wusste gar nicht, dass es üblich ist, eine Prinzessin so zu verhöhnen. Und dann noch vor neugierigen anderen. Darf ich erfahren wieso?" Er klang geheuchelt und betont freundlich. aber sein Pferd spürte seine Wut und spielte mit den Ohren und fing an zu scharren, bevor er die Nüstern blähte und tief Luft einsog.

Rain starrte den Reiter einfach nur an, versuchte er gerade sie in Schutz zu nehmen? Na Klasse. Das konnte ja was werden. Murrend stand sie auf, sah sich kurz um und bemerkte, dass die Soldaten abgelenkt waren. Sie wischte sich mit den Händen über ihren Hinter um den Schmutz halbwegs los zu werden, dann seufzte sie leise. Ihr Blick ging noch mal zu dem Reiter und seinem wütenden Pferd, dann drückte sie sich langsam an der Wand lang, wieder Richtung Burgtor. So lange die Soldaten und der Wachmann abgelenkt waren, konnte sie vielleicht raus kommen. Nur dazu müsste sie auch an dem Reiter vorbei. Verzwickte Sache.

Nebencharakter : Soldaten

Einer der Soldaten sah zu dem Reiter auf, ein Augenbraue schoss nach oben.
„Ihr müsst hier neu sein, sonst würdet ihr das gar nicht erst Frage“ meinte dieser nur trocken. Die Anderen fingen an zu lachen. Nur der Soldat am Brunnen sagte gar nichts, sonder schien nicht ganz da zu sein.

Aquador schnaubte unwillig und peitschte mit dem Schweif. Er fing an zu tänzeln und ein Ohr folgte Rains Geräuschen.
Jake zog ebenfalls eine Augenbraue hoch. "Na und? Was bedeutet das denn schon? Es ist egal ob ich neu bin. Es hat niemand solch einen Abschaum wie Euch verdient, schon gar nicht eine Prinzessin und sei sie noch so grausam, wobei ich daran nicht zweifle, dass diese es ist.", sagte er. Er hatte Rain ebenfalls gesehen und nahm die Hand auf rains Seite vom Zügel und ließ sie locker runterhängen. Er gab eine nur für sie sichtbare Geste, dass sie leise sein und sich beeilen wollte.
Noch nie vorher hatte er jemanden einfach so geholfen, aber es würde mehr Spaß machen, viele Soldaten in den Dreck zu ziehen, anstatt nur eine Frau.

Die Braunhaarige war ziemlich überrascht, ihr Augenbraue schoss nach oben, dann lief sie immer schneller, drückte sich an dem Reiter vorbei und hinaus aus dem Tor. Sie sah nicht mal zurück, sondern rannte los. In genau 30 Sekunden würde sowieso jemand merken, dass sie geflohen war, mal wieder. Ihre hoch gesteckten Haare lösten sich ganz, als sie auf den Wald zu rannte und wehten wie ein Schleier hinter ihr her. Das rote Kleid, war nicht zu übersehen.
„ DIE PRINZESSIN IST MAL WIEDER AUF ABWEGEN“ der laute Schrei ließ Rain kurz zusammen zucken, dann rannte sie noch schneller, wenn das überhaupt möglich war und tauchte im Wald unter.

Nebencharakter : Soldaten

Der Soldat wollte gerade Antworten, als der Ruf von der Burgmauer erklang. Er ignorierte den Reiter und wante sich an den Kommandanten.
„ Und nun Sir?“ fragte er leicht genervt. Warum nur waren sie mit dem Weib gestrafft. Das war jetzt bestimmt schon das 12 mal, das sie diese Woche floh.

Er schüttelte leicht den Kopf und drehte wieder sein Pferd auf der Hinterhand und ließ es dnn galoppieren. Er wollte zu der prinzessin, sie möglichst außerhalb des Schlosses behalten und sehen, ob und was sie für ein Drache war.
Er ließ die Zügel etwas länger und folgte dem roten Fleck Richtung Wald, bis er neben ihr war. "Sucht ihr ein Transportmittel?", fragte er ohne weitere Emotion und nahm wieder eine Hand vom Zügel, um sie raufziehen zu können.

Die Prinzessin fuhr erschrocken herum, ein knurren entwich ihr. Dann erkannte sie den Reiter und seine ausgestreckte Hand. Sollte sie, sollte sie nicht?
Ach was solls, zur Not würde sie ihn einfach rösten. Die Braunhaarige ergriff seine Hand und raffte ihr Kleid.
„ Ja suche ich!“ meinte sie trocken. Das sie wahrscheinlich viel schneller wäre wen sie sich verwandeln würde, musste er ja nicht wissen. Sonst würde er wohl vom Pferd fallen vor Schreck.
Oder auch nicht. Sie konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen.

Er zog sie hinter sich aufs Pferd. "Na dann. Gut festhalten!" Er ergriff wieder die Zügel und schlug die Enden über Aquadors Hals. Sein Hengst machte immer weitere Sprünge und streckte den Hals. Der dunkelgraue Shweif wehte hinter ihm her, als er zwischen den Bäumen verschwand.

[verlässt Burg, verschwindet im Wald]