|| Der Wald vor der Burg ||

Er lief wie ein Unheil voller Schatten durch den Wald und atmete flach. Seine riesige Drachengestalt verschmolz mit dem Grün des Waldes. Es war so ein berauschendes Gefühl. Seine Flügel hatte er flach angelegt und aus seiner Nase quoll ein wenig Rauch. Verdammte Erkältung. Musste das ausgerechnet jetzt im Sommer sein? Und die roten Drachen waren in heller Aufregung. Naja, wer war das in letzter Zeit denn bitte nicht? Gelassen blieb er stehen und verwandelte sich zurück. Er zog die Kapuze über den Kopf und huschte weiter durch den Wald.

Die Silberne zog große Kreise über dem Wald. Oft war sie nicht hier, die Gefahr entdeckt zu werden, war einfach zu groß. Sie schlug kräftig mit ihren Flügel, ihr Blick schweifte über die Baumkronen, dann ließ sie sich tiefer sinken. Ihre Pfoten streifen die Baumkronen.
Wie sie es liebte zu fliegen. Diese Stille am Himmel war einfach wunderbar. Niemand der ihr sagte, was sie zu tun und zu lassen hatte.

Silver, du sollst dich nicht in deiner Einsamkeit verkriechen

Raven schüttelte ihr mächtiges Haupt, als eine Stimme aus der Vergangenheit sie heimsuchte. Die einzige Stimme, die sie je vermissen würde.

Du sollst dich auf die Suche machen
Ich will aber nicht, lass mich

Stur blickte sie geradeaus, dann riss sie den Kopf herum, als sie den Eindruck hatte, etwas großes schwarzes würde an ihrem Augenwinkel vorbei fliegen. Die Wyvern geriet kurzzeitig ins Taumeln.
Doch da war nicht, als der Wald, der Himmel und das Gebirge. Raven seufzte leise, dann flog sie weiter.

Scaly sah plötzlich einige hundert Meter von sich entfernt einen weiteren Drachen. Vorsichtig schlich er sich vorran, verwandelte sich und flog ebenfalls hoch. Er fauchte kurz, dann setzte er sich neben den kleineren Drachen. Sein Blick blieb starr auf den zweiten Drachen gerichtet.

Dawn lief durch den Wald, die Augen fest auf den Boden gerichtet. Sie suchte Kräuter. Sollte sie jemandem begegnen - sie würde es nicht merken. Selbst wen dieser nur 2 Meter vor ihr stehen würde.
Aber so war sie nunmal. Manchmal war ihre Welt noch recht kindlich, aber das war ihr egal.
Auf einer Lichtung hielt sie an, und sah in den blauen Himmel hinauf.
Um eigentlich doch nichts zusehen, auser den Baumwipfeln und unendlich viel Blau. Aber fliegen würde sie jetzt nicht. Noch nicht.

Jake duckte sich unter einen paar tiefer hängenden Ästen hinweg. "Darf ich fragen warum die Soldaten so extremst freundlich sind?" , fragter er beiläufig und unterdrückte den Sarkasmus keines Weges.
Er ritt immer weiter, orientierte sich gelegentlich an dem Himmel und dem Lichteinfall, sofern das durch die dichten Bäume möglich war. Er hatte sich vorgenommen erst einmal zu dem Gebirge zu reiten, an dem er auf dem Hinweg zur Stadt, als er umgezogen ist, auch vorbei gekommen ist, weil er dort eine Felsspalte kannte, die nicht aussah als könnte man dort Menschen und sogar Pferde drin "verstecken" .

Sie fluchte leise, als er sich bückte und sie die Äste ins Gesicht bekam. Das war ja ganz toll. Er hätte sie ja wenigsten Vorwarnen können. Sie schnaubte leise.
„ Nein könnt ihr nicht“ war ihre einzige Antwort, dann sah sie sich im Wald um. So weit war sie noch nie von der Burg entfernt gewesen. Ihr Blick ging nach oben zu den Baumkronen.
Wie ruhig es hier war, keine Stimmen im Hintergrund, die sie verspotteten. Ihre Augen begannen zu leuchten.

Jetzt muss ich nur noch den Reiter loswerden, dann hab ich vielleicht mal für eine Weile ruhe, bis der Kommandant mich wieder findet und zurück holt.

Ein Silberstreifen war am Himmel zu erkennen.

Was war das denn?

Ihr Kopf drehte sich und folgte dem Leuchten.

Auch er sah den Silberstreif und folgte ihm mit Blicken. Seine Sinne waren geschärft. Was war das gewesen? Ein Drache? Dann war der aber ganz schön schnell.
Er parierte Aquador zum Trab durch, weil er ganz schön am schnaufen war, da er zwei Reiter nicht gewöhnt war. "Es interessiert mich trotzdem. Ich habe so eine Vermutung, nach der mich aber jeder verrückt erklären würde. Also klärt es lieber, anstatt, dass ich immer meine Vermutung über Euch im Kopf habe", sagte er ein klein wenig verschwörerisch. "Ach und mich interessiert, warum diese seltsamen Wachengestalten Euch nicht rauslassen wollten"

Sie riss ihren blick vom Himmel los, und ging weiter. Irgendwann würde sie schon jemandem begegnen.

Was ist das?

Dawn lauschte angestrengt.

Ein Pferd! Wer das wohl ist?

Zielstrebig bewegte sie sich in richtung des Geräusches. Immer näher, doch durch den Wald sah sie noch niemanden.

Sie sah wieder nach vorne und auf seinen Rücken, immer noch hatte sie die Arme um ihn gelegt.
„ Weil ich eine Prinzessin bin, die dürfen nicht mal eben einfach raus!“ bemerkte sie ironisch. Und zu dem Rest wusste sie nichts zu sagen.
„Ich hab keine Ahnung was ihr meint“ erklärte sie seinem Rücken als Antwort auf die erste Frage, dann sah sie zu Boden, bevor sich ihre Hände von seiner Hüfte lösten und sie einfach hinab sprang. Sie hatte genug vom reiten, sie wollte laufen, nein sie wollte fliegen. Er sollte verschwinden.
„ Danke, für eure Hilfe“ meinte sie mit erhobenem Kopf. „ Lebt wohl“ dann drehte sich Rain auf dem Hacken um und lief los, dabei raffte sie wieder ihre verflixten Röcke. Ihr Haar wippte im Takt mit.

Er verdrehte die Augen as sie vom Pferd sprang. Er wendete seinen Hengst und ritt einfach neben ihr her.
"Verzeiht, aber es scheint mir nicht schlüssig, dass Ihr mitten im Wald bleiben wollt. Man wird Euch finden. Und unverdächtig ist das nicht", meinte er und grinste zu ihr herunter. Aber das Grinsen war nicht echt und erreichte nicht seine Augen. Sowieso wirkte es kühl und gefühlslos, wenn nicht sogar etwas gehässig.

Rain rollte mir den Augen, so langsam ging er ihr gehörig auf den Keks. Geholfen oder nicht.
„Ich sagte : Lebt wohl!“ ihre Stimme klang schneidend wie Eis. Wütend schob sie einen Ast zur Seite, dann noch einen. Warum konnte er nicht einfach verschwinden? Sie wurde immer wütender.
Hinter ihr ging ein Baum in Flammen auf.

Blieb stehen, als sie eine braunhaarige Frau erblickte. Und einen Mann. irgendwie war ihr milmig, dennoch ging sie immer näher.

Sie werden mir schon nichts tun! Für sie bin ich nur ein harmloses Kind, nichts weiter! Oh, wie sehr wünschte ich, sie wären Drachen. Aber das ist nicht so, glaub ich nicht.

Dawn seufzte Traurig, sich nicht bewusst, das die 2 sie hören konnten, und auch sehen. Erschrocken wich sie dem brennenden Baum aus, folgte Rain allerdings weiterhin.

Leise Fluchend flog der Rote über die Wipfel der Bäume. Warum nur musste auch gerade jetzt der alte Wyvern ins Gras beißen. Das war ihm alles zu hoch. Dieser ständige Streit im Clan machte die ganze Sache nicht wirklich besser. Und warum musste man ausgerechnet ihn schicken, um den neuen zu finden. Er war Wächter und kein Sucher. Sah er vielleicht so aus.
Ein unwilligen knurren entwich ihm, dann streckte er den Hals und Brüllte laut um sich Luft zu machen. Das sollte ja angeblich helfen.

Dawn zuckte zusammen. Dann wirbelte sie herum, und verschwand im Wald. Dort verwandelte sie sich, und erhob sich in die Lüfte.
Vorichtig und leicht ängstlich zwar, aber dennoch. Kaum mit dem Kopf über den Wipfeln, fühlte sie sich besser. Das brüllen war vergessen. Sie fühlte sich ... frei.

Stoppte mitten in der Luft und legte seinen Schädel schief, als ihm ein fremder Geruch in die Nase stieg. Seine Nüstern blähten sich leicht. Der war ihm völlig neu,seltsam.
Seine Augen zogen sich zusammen, dann schlug er kräftig mit seinen Flügeln. Niemand drang ungefragt in den Wald der roten Drachen ein. Wahrscheinlich war es wieder mal, einer dieser grünen Streuner. Ein warnendes Knurren drang aus seinem Maul, dann flog er weiter, immer dem Geruch nach.

Aus den Augenwinkeln sah er ein kleines Kind, verwundert darüber, aber dann abgelenkt von dem brennendem Baum. "Ich will Antworten. Wegen dem ganzen Feuerkram", meinte er trocken. Ihm war egal wie wütend ihre Stimme klang.
Wenn sie ein Drache war und ihn angreifen würde, könnte er sich immer noch wehren. Er verengte die Augen.
Dass Brüllen ließ sein Kopf hochfliegen, aber darum kümmerte er sich später. Aber es beunruhigte ihn.

Dawn flog vergnügt über den Bäumen herum. Sie schloss die Augen, und streckte sich. Dann öffnete sie die Augen wieder, und drehte eine Fassrolle. Dann stoppte sie mitten in der Luft.

Was ist das? Dieser ... Geruch! Ist das ... ein Drach?

Dawn wirbelte herum, flog zurück, den Blick auf die Baumwipfel gerichtet. Dann blickte sie wieder auf, und war beinahe direckt vor einem für ihren Verstand riesigen roten Drachen.

Rain blieb stehen, als das Brüllen erklang. Ihr Kopf fuhr herum und sie starrte nach oben. Es klang irgendwie vertraut, als würde es nach ihr rufen. Was albern war, das Brüllen klang ziemlich wütend.
Die Braunhaarige schüttelte über sich selbst den Kopf und sah den Reiter wieder an, ihre Augen zornig verengt.
„ Und ich will, dass du endlich verschwindest“ das Sie vergaß sie vollkommen. Es ging ihn gar nichts an, dass sie das Feuer nicht kontrollieren konnte, genau wie ihre Verwandlung zum Drachen. Er sollte einfach nur gehen und sie in Frieden lassen. Neben ihr ging ein Buch in Flammen auf.

Fiat stoppte abermals, sonst wäre er mit dem kleine etwas vor ihm Frontal zusammen gestoßen. Dann blickte er hinab, ein warnendes Knurren drang aus seinem Maul. Das wollte doch nicht etwa ein Drache sein. Er hätte fast schon gelacht über den Winzling vor ihm. Sein Schädel senkte sich, seine Augen immer noch zusammen gezogen, dann zog er den Geruch ein. Definitiv weiblich.
Na toll, das passte ja. Mit weiblichen Drachen konnte er so gar nicht. Der Rote wich doch glatt ein Stück zurück.

Dawn starrte Fiat an, als wäre er ein Geist.
"D-d-du bist ein D-drache!" brachte sie stockend herraus, als könne sie nicht glauben, was sie sah. Ihr blick war noch immer ungläubig.

Wo kommt der nur her?

Irgendwie verstand sie gerade garnichts ...

"Tja ich lass mir aber nunmal nichts sagen. ", meinte er unbeschwert. Er versuchte durch die Baumwipfel einen Blick auf die Drachen zu erhaschen um schon mal zu sehen, mit wem er vielleicht zu tun bekam. Zu gerne hätte er sich verwandelt und nachgesehen, aber das war zu riskant. Außerdem fand er es interessant, wie diese Frau immer wieder etwas in Brand steckte.

„ Aber ich bin die Prinzessin und du hast mir zu gehorchen“ fachte sie leise, auch wenn sie es nicht so meinte. Sie gab nie jemandem Befehle, aus Angst, wieder nur Spott und Hohn zu ernten.
Ihre Hände gingen leicht nach oben, zu Krallen geformt. Ob sie es schaffen würde, ihn einfach zu erwürgen. Warum ließ er sie nicht in Frieden, sie wollte doch nur allein sein. War dass so schlimm.
Nein war es nicht. Und schon wieder wurde sie wütend. Das sie dabei rote Funken umgaben, nahm sie nicht für voll. Stattdessen senkte sie ihre Hände wieder und sie folgte seinem Blick. Ob da oben noch ein andere Drache war? Sicherlich oder auch nicht. Auch das konnte sie nie mit Sicherheit sagen, sie war ein lausiger Drache. Sie konnte ihre Verwandlungen nicht wirklich kontrollieren, sie konnte ihr Feuer nicht kontrolliere und ander Drachen konnte sie nur erkennen, wenn sie auch als Drache vor ihr standen.
Sie hätte im Schloss bleiben sollen, in ihrem Zimmer, versteckt vor der Welt.

Er hielt Aquador an und richtete ihn rückwärts. Nicht wegen ihrem Befehl, sondern wegen der roten Funken, die sie umgaben. Er wusste nicht wie groß sie als Drache war und wollte nicht unbedingt einen Abgang von Aquador hinlegen.
Er sah Rain gespannt an. Was war sie wohl für ein Drache? Er schätze schon mal, dass sie rot war. Er legte leicht den Kopf schief und runzelte leicht die Stirn.